Gelungenes Album oder schnöder 08/15-Progressive Metal ?

 

Der Opener „Daybreak“ ist relativ neutral gestaltet und lässt daher noch nicht so recht erahnen was da kommen mag. Jedoch weckt genau dies die Neugier auf das, was kommen könnte.

Dagegen sieht es beim Titelsong „Healed by the sun“ schon anders aus.

Nach einem kraftvollen Opening fließt der Song in einen harmonischen Fluss aus Alex Kochs eingängiger Stimme, druckvollen Riffs und gut getimten Tempowechseln.

So kann es weiter gehen...

 

Der folgende Song „Headnut“ beginnt zwar relativ unspektakulär mit einer gesprochenen Einleitung, dies macht jedoch der weitere Verlauf wieder wett. Die Thematik Corona trifft auf ehrlichen Prog-Metal.

Das balladenähnlich beginnende „Moments in Time“ nimmt einen zunächst auf eine Reise aus ruhigem Gesang und eher sanften Klängen mit, nur um einem dann in einen kraftvollen und packenden Refrain zu entführen. Im Solo zeigt Gitarrist Chris Lorey was in ihm steckt.

Für mich, gleich nach dem Titelsong, das beste Stück des Albums.

An „Goodbye“ ist bei dem Instrumental nicht zu denken, ist es doch eine gelungene Überleitung zum anschließenden Song „Small Path Home“. Dieser kommt eher sanft daher und erinnert etwas an ähnliche Stücke der Band „Serenity“. Inhaltlich holt einen der Text zurück in Quarantäne-Zeiten und regt teilweise zum Nachdenken an.

 

Zusammengefasst; eingängig, melodisch, gut

 

In solider Marnier kommt „Invictus“ daher. Einwandfreier Song, der an die gute, alte Zeit des Metal erinnert. SO muss es krachen !

Ihre zarte Seite zeigen Ivanhoe bei „Picture in my mind“. Die Ballade dürfte besonders bei den weiblichen Fans und Romantikern unter uns großen Anklang finden, weckt sie doch diesen Anflug von Melancholie.

„One Ticket to Paradise“ kommt dagegen wieder in gesteigertem Tempo und schnellen Riffs daher.

Nektar für den Oldschool-Metaller.

 

Schnelle Riffs und Gitarrenfeuer reichen einem taktvoll von Mathias Biehl gespielten Schlagzeug die Hand. Den Headbanger dürfte es sehr freuen. Mich hat es jedenfalls zum Bangen animiert.

Choral beginnt „10C“, um sich dann in etwas tieferen Klängen, fast schon schleppend, hinzuziehen.

Die Rhytmik lässt unweigerlich an Ähnlichkeiten zu Grave Diggers „Keeper of the holy grail“ erinnern, aber unterm Strich eine stabile Komposition.

Ein gelungener Song ist „Broken Illusions“. Die Mid-Tempi-Nummer mit schnelleren Passagen ist zwar nicht der stärkste Song des Albums, hat jedoch definitiv ihre Daseinsberechtigung und wird nach mehrmaligem hören immer besser.

Den Abschluss bildet der Bonustrack „Awaiting Judgement day“ in einer neu eingespielten Version.

 

Fazit:

Trotz des mir etwas fehlenden „Arschtritt“-Charakters ein grundsolides Album und keineswegs 08/15-Progressive Metal.

Von mir gibt es daher eine klare Kaufempfehlung.