Disclaimer: In dieser Rezension KANN der Konsum von Alkohol und Tabakwaren vorkommen. ;)
„Der stärkste Regen fängt mit Tropfen an.“ (Sprichwort)
Das schöne ist, immer neues zu entdecken, was, ihr glaubt mir nicht? Ich erkläre es euch.
Uns wurde Material zur Rezension zugeschickt, Elephant Tree, kennt ihr? Dann befürchte ich … werdet ihr hier nix neues erfahren.
FÜR den FALL, dass ihr die Jungs aus Großbritannien aber nicht kennt, lasst mich euch erzählen, wie es mir erging:
„Elephant Tree, lustiger Name, na komm quälen wir uns mal da durch …“, so waren zumindest meine ersten Gedanken.
Mit 6 Tracks und 37:03:00 Spielzeit ist die Scheibe ziemlich kurz, oder ziemlich lang …. Gemessen an den Minuten auf die Stücke … na ahnt schon einer, wo es hin geht?
Richtig Stoner oder Doom Rock.
Also Platte an und mal schauen, nach nicht mal der Hälfte des ersten Tracks musste ich Pause machen … Whiskey und Kühlkugel, das passt ganz gut.
Also nochmal von vorn. „Attack of the Altaica“ fängt mit einem Einspieler an und wabert dann schwer und träge aus den Boxen, bis die Vocals einsetzen, nur minimal begleitet von Instrumenten, bis der Chorus etwas brachialer daherkommt.
„the salted earth, a blackened sky, witches scream, the heard die.“
Allgemeine Stimmung des Songs, gediegen, atmosphärisch, verkopft, bis dann der Track wieder mit Einspieler und einem wundervoll Bass lastig schwangeren Melodielauf endet.
Ich weiß nicht so richtig, WAS ich erwartet habe, das! allerdings nicht. Für den zweiten Track wird der Bürostuhl gegen das Sofa getauscht.
„Visions(Planet of Doom)“ beginnt, getragen, „wobbelig“ kommt es aus den Boxen, klare Vocals mit Reverb, ein bisschen fühl ich mich an Psychedelic Rock erinnert, der so alt ist, das ich nicht mal der Wunsch eines Gedanken war ... der Gute 60er Stoff … 1960+ für die jüngeren unter uns.
„Try“, der dritte Track der Platte, wie soll ich das sagen? Passt nicht so richtig zu den ersten beiden, sehr grunge, atmosphärisch tragende Vocals, eher Randale an den Instrumenten, außerdem der kürzeste Track.
Schon schallt mit „Bird“ der vierte Track aus den Boxen, meine Augen sind mittlerweile eher geschlossen (sagt zumindest meine Frau) und mein Kopf nickt mit einem wohligen Grinsen auf den Lippen. Die Instrumentation des Stückes ist irgendwo zwischen ruhig, zurückhaltend und plärrig … aber eins ist sie immer. Schwer und sphärisch, die Vocals im Übrigen auch.
Das ist jetzt der Moment für Gerätschaften zur Vernichtung pflanzlicher Genussmittel… Pfeife ist an. (Was denkt ihr Schelme denn schon wieder?)
Die Welt um mich herumwirkt schon nahezu gehetzt, so sehr schaltet mein Hirn ab, mittlerweile dann auch lieber mit Kopfhörern, um die Musik und nichts als die Musik zu hören.
Mit „Faceless“ dröhnt der fünfte Track aus meinen Ohrmuscheln, lang habe ich mir den Kopf zerbrochen, an was mich das hier gespielte Riff erinnert … nun weiß ich es. Es ist das Riff von Paranoid, nein ... ein Teil, vielleicht … glaube ich also … eventuell. Das diese Tatsache meinen Kopf komplett „Brainfucked“ nur nebenbei, im Gegensatz zum Namen ist der Track keinesfalls gesichtslos, nur zeigt er gleich so viele Gewänder ... man könnte glatt an „Des Kaisers neue Kleider“ denken. Lustigerweise wird meine Wahrnehmung der Umwelt durch die Musik auch beeinflusst … Ihr glaubt ja gar nicht, was ein stimuliertes Hirn alles so „denkt“.
Ok, mit „Sunday“ startet der letzte Track und … es fällt mir wirklich schwer, DAS in Worte zu fassen, die Instrumente dominieren hier ganz klar, die Vocals mit Reverb im Hintergrund dümpeln da eher vor sich hin. Eine interessante Struktur, die hier umgesetzt wird. Die Vocals werden komplett verdrängt, die Instrumente ergehen sich in absoluter „Freiheit“ bis … Tja das wüsstet ihr wohl gern.
Ok … am Ende bleibt mir nur eins zu sagen: Die Reise mache ich gleich nochmal!
Nein im Ernst:
Die Platte, die quasi eine Sammlung von Archivstücken ist (Demo’s und alternative Versionen), liefert einen wunderbaren roten Faden, klar gibt es Ausbrecher, wie z. B. „Try“ oder … nein, das verrat ich nicht, DAS müsst ihr schon selbst hören.
Also, Stoner / Doomern empfehle ich das das Ding ohne Wenn und Aber. Auch „Ghost“-Fans kommen hier schwer auf ihre Kosten und ich? Ich höre mir die Platte wohl noch ein paarmal an. Salut!
- Mortas