Metal Masters … an diesem Abend standen mit Uriah Heep, Saxon und Judas Priest über 150 Jahre britische Musikgeschichte auf der Bühne. Die Festhalle war ausverkauft und die Stimmung von Anfang an der Hammer. Ich selbst habe nur zufällig noch Karten bekommen – zwei Tage vor dem Konzert kam der Anruf eines Freundes: „Mein Kollege hat zwei Tickets, kann aber nicht hingehen. Hast du Interesse?“ Ähm, was für eine Frage! Natürlich. Und das, nachdem ich mehrere Monate auf der Warteliste stand und schon die Hoffnung aufgegeben hatte.
Pünktlich um 19 Uhr ging es los – Uriah Heep waren die ersten, die die Bühne betraten. Ich muss ja sagen, dass ich die Band bisher nie so wirklich auf dem Schirm hatte. Klar, die bekanntesten Songs kannte sogar ich, aber sonst habe ich diese Band nie richtig verfolgt.
Ca. 45 Minuten standen die Herren um Sänger Bernie Shaw auf der Bühne … Die Mischung der Songs vom neuen Album „Chaos and Colour“ mit den älteren war definitiv super. In „Chaos and Colour“ hatte ich tagsüber dann nochmal reingehört, damit ich nicht ganz so ahnungslos bin. Und von den alten Sachen sagten mir tatsächlich nur „Easy Livin“ und „Lady in Black“ was … Wissenslücke? Definitiv! Als Opener haben sie einen super Job gemacht, gefühlt jeder hat mitgesungen (außer mir halt), Bernie Shaw hat mit dem Publikum interagiert und die Erwartung an die weiteren Bands ist ziemlich gestiegen. Und ich muss mal ein bisschen mehr von Uriah Heep anhören … ich glaube, die könnten mir dann doch ziemlich gefallen.
Setlist:
- Save me tonight
- Grazed by Heaven
- Rainbow Demon
- Hurricane
- Free n Easy
- Gypsy
- Easy Livin
- Lady in Black
Nach einer kurzen Pause samt Bühnenumbau standen dann Saxon auf der Bühne. Sie hatten es leicht mit ihrer nicht gerade kleinen Fangemeinde. Toll fand ich, dass einige Fans Kutten auf die Bühne gereicht haben, die von den Bandmitgliedern auch getragen wurden! Auch Autogramme wurden direkt auf der Bühne geschrieben – ebenfalls auf diverse Kutten – und dann an die Fans zurückgegeben. Das hat mich total begeistert, weil es eben eine Würdigung der Fans war!
Sie legten auch direkt mit dem Titelsong des neuen Albums „Hell, Fire and Damnation“ (den ich persönlich richtig gut finde) los und hatten das Publikum vom ersten Moment an im Griff. Auch die alten Songs wurden extrem gefeiert. Ich glaube, Band und Fans haben sich hier gegenseitig gepusht und für ihr Alter (nein, das ist nicht negativ gemeint) haben sie eine richtig gute Show gezeigt. Eigentlich bin nicht so der Saxon-Fan, aber ich hatte echt Spaß und das neue Album überzeugt mich sehr.
Setlist:
- Hell, Fire and Damnation
- Motorcycle Man
- Sacrifice
- There's something in Roswell
- And the Bands played on
- Madame Guillotine
- Heavy Metal Thunder
- Crusader
- Denim and Leather
- Wheels of Steel
- Princess of the Night
1. 60 Minuten später waren Saxon dann durch mit ihrem Set, es gibt eine weitere kurze Pause und gegen 21:30 Uhr kommt der lang erwartete Hauptact Judas Priest auf die Bühne: Sehr fulminant – ein fallendes Banner, hinter dem Rob Halford und Co. „versteckt“ waren.
Hier war ich dann auch mal nicht ganz so ahnungslos, was die Songs angeht. Das neue Album „Invincible Shield“ hatte ich schon ein paar Mal rauf und runter gehört und ich finde es richtig gut! Und die Klassiker wie „Breaking the Law“ oder „Living after Midnight“ kannte ich ja eh. Die Stimmung war grandios. Da ich Karten für den 1. Rang hatte, hatte ich auch einen guten Blick auf den Innenraum – ich gebe zu, ich war nicht unglücklich, nicht mittendrin zu stehen, da hätte ich wieder nix sehen können – und man hat die Begeisterung der Fans gespürt. Auch die Harley hat nicht gefehlt, die zum Zugabenblock auf die Bühne gefahren wurde. Gefehlt hat mir hier, anders als bei Uriah Heep und Saxon, das Einbeziehen des Publikums. Rob Halford lief auf der Bühne umher und hat sein Programm abgeliefert … erst ganz zum Schluss, bei den Zugaben, wurde mal das Wort an die Fans gerichtet. Und leider sah es oft so aus, als würde er die Texte vom Screen am Boden ablesen.
Setlist:
- Panick Attack
- You've got another thing comin'
- Breaking the law
- Rapid Fire
- Sword of Damocles
- Love Bites
- Saints in Hell
- Crown of Horns
- Turbo Lover
- Invincible Shield
- Sinner
- You don't have to be wise
- The green Manalishi
- Painkiller
- The Hellion
- Electric Eye
- Hell bent of leather
- Living after Midnight
Mein Fazit: Überraschung des Abends für mich persönlich waren definitiv Uriah Heep. Saxon fand ich sehr solide und wie schon gesagt, mag ich auch das neue Album. Enttäuscht war ich dagegen von Judas Priest – auf die hatte ich mich am meisten gefreut. Bisher empfand ich Rob Halford immer als sehr charismatisch und präsent, aber an diesem Abend war das (für mich, andere sehen das garantiert anders) nicht spürbar. Trotzdem waren die Stimmung und die ganze Atmosphäre an diesem Abend überwältigend und die „Metal Masters“ machten ihrem Namen alle Ehre!