Auch wenn die Veröffentlichung von November erst auf Dezember und nun auf März 2025 verschoben wurde, wir sind Guter Hoffnung und wollen euch an diesem unfassbar guten Album schonmal Teilhaben lassen.
Eines schonmal vorweg:
SCHÄDLICH & SÖHNE – das Projekt um Guido Meyer de Voltaire (u.a. Aardvarks, Mistica, ehemals Bethlehem) und Yantit (Eisregen, Ewigheim, Goatfuneral) – solltet ihr definitiv auf den Schirm holen und dort behalten.
Doch schauen wir uns die Songs mal etwas genauer an.
Das Album beginnt mit dem Song „Schädlich & Söhne“, einem Opener, der die Neugier weckt und einen schwarz-humorösen Vorgeschmack auf das gibt, was einen erwartet.
Was folgt ist ein deutlicher Hinweis darauf, dass man nicht an den falschen Dingen festhalten soll oder sich gar wichtiger nehmen soll als man ist. Ist vielleicht am Ende alles nur „Pathos, mein Freund?“.
Eine schaurig schöne Sicht auf die wichtigen Dinge bekommt man „Mit den Augen eines Toten“.
„Katze Fröhlich“ zeigt einem mit recht fröhlicher und eingängiger Melodie, dass schlussendlich alles vergänglich ist und dass daran auch nichts schlimm ist.
Fast im Tiefbass-Bereich bewegt sich „Tanz!“. Ein Song, der etwas schwermütig, jedoch gleichzeitig auch leichtfüßig ins Ohr geht, was auch dem eingängigen Gesang zu verdanken sein dürfte. Etwa ab der Mitte nimmt er etwas an Fahrt auf, sodass nach einem eher verhaltenen Schwofen ein schnellerer Rhythmus angeschlagen werden kann.
„1000 Raben“ entführen einen in der folgenden Mid-Tempo-Nummer mit teilweise schnellen Bassdrum-Passagen, klaren Gitarren und gekonnt plazierten Violinen.
„Ein Leben“ kommt, ein Leben geht... diese Message bekommt man nun auf beschwingte und leichtfüßige Art vermittelt. Natürlich nicht ohne den nötigen Schuss Zynismus und Ironie.
Etwas nach Black Metal klingt die folgende Suche nach „St. Nimmerlein“ - I love it !
„Vor uns der Tod“, nach uns die Sintflut! Eingängiger, klarer Gesang gepaart mit fast schon epischem, choralen Gesang und einer Melodie, die fast schon Ohrwurm-Charakter hat. Ein rund um gelungener Song.
Leider kommen wir mit „El mundo se está hundiendo“ bereits zum überwiegend instrumentalen Ende der ersten CD.
Aber nicht verzagen, es kommen noch 3 Songs auf der zweiten CD...
Dass die Menschheit dazu neigt, tanzend und feiernd auf ihr Verderben zuzusteuern, wird einem in „Die Welt geht unter“ förmlich ins Gesicht gebrüllt.
Rockig, teils treibend, mit ironischem Gesang und genialen Gitarren.
Für mich einer der besten Songs des Debüts.
Den eigentlichen Abschluss bilden Remixe der Songs „Schädlich & Söhne“ und „Mit den Augen eines Toten“.
Persönlich finde ich beide Remixe sehr gelungen, aber ich überlasse es euch, welche Versionen ihr nun besser findet.
Kommen wir nun zum Fazit:
Zugegeben, es ist keine Musik für jedermann, aber jene die mit Zynismus, teilweisem Schwermut gepaart mit einer düsteren Leichtigkeit und ner ordentlichen Portion Ironie und schwarzem Humor umgehen können, jene werden das Debütalbum „ZWECKPESSIMISMUS - ...für Menschen die ihn ertragen können“ lieben.
Ich für meinen Teil liebe es.
@Kai